Heinrich Gartentor
Ganz normales Wuchern, 2004
Architektonische Pläne, ein Netz mit Orangen, Klebeband, Laptop auf weinroter Unterlage, eine Zeitung, Notizhefte, eine Kartonrolle, Leuchtstifte in Rosa, Grün und Blau, ein Beerenjoghurt und ein angebissenes Laugenhörnchen: Diese und weitere Gegenstände liegen auf der hölzernen Tischplatte. «Ein ganz normales Wuchern» nennt Heinrich Gartentor die Fotografie. Unter seinem Pseudonym schlüpft der Künstler in unterschiedliche Rollen und hinterfragt Autorschaft sowie die Wechselwirkung von künstlerischer Produktion, Kunstbetrieb und Publikum. 2004 organisiert er die erste offizielle Fussball-Europameisterschaft für Kunstschaffende, Sammlerinnen und Sammler sowie Kuratorinnen und Kuratoren. Sie findet im Rahmen einer Ausstellung im Kunsthaus Pasquart in Biel statt. Die Zeitschrift «Stadionwelt» und das Buch «Fever Pitch» lassen vermuten, dass die Fotografie wohl ein Abbild des Arbeitstisches von Gartentor zu diesem Zeitpunkt ist.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Ein angebissenes Gipfeli, Pläne, Stifte
und ein Laptop machen uns klar:
Hier arbeitet jemand eifrig.
Wir wissen auch zu welchem Thema.
Die Zeit-schrift Stadionwelt und
ein Buch über einen Fussball-Fan zeigen:
Es geht um Fuss-ball.
Der Künstler organisiert 2004 eine Fussball-Meister-schaft,
aber nicht für Sportler,
sondern für Kultur-leute.
Ist es sein Schreib-tisch?
Er nennt das Foto:
Ganz normales Wuchern.