Paul Le Grand
paint & stripes, 2011
Die an die Wand gelehnte Sperrholzplatte ist mit unzähligen Farbspuren überzogen. Ihre Farbigkeit erinnert an eine Malunterlage. Darauf arrangiert sind in gleichmässigen Abständen Streifen aus Spiegelglas. Sie re-flektieren Teile des Innenraums und lassen damit Rückschlüsse auf die Umgebung zu. So ist es denn auch die räumliche Wahrnehmung, die den Künstler Paul Le Grand interessiert. In «Paint & Stripes» geschieht dies durch das unmittelbare und optisch gleichwertige Aufeinandertreffen von Objekt und Hintergrund. Als Be-trachtender vor dem Kunstwerk hin und her gehend, verändert sich sowohl das eigene Spiegelbild wie auch jenes des Raumes. Als «Objet trouvé» bleibt allein die Holzplatte statisch. Le Grand wirft die Frage nach dem Vorder- und Hintergrund sowie nach den Grenzen des Kunstwerks auf, das durch die Reflexion den Aussenraum miteinbezieht und gleichzeitig Teile davon auslässt. In etlichen Arbeiten des Künstlers sind Spiegel ein Mittel, das er einsetzt, um mit Wahrnehmungsmustern zu spielen und Fragen nach Realität und Fiktion aufzuwerfen.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Wo fängt dieses Kunst-Werk an?
Im Hinter-grund sehen wir eine Holz-Platte.
Sie hat viele Spuren von Farbe.
Sie war Mal-Unterlage für viele Bilder.
Wir sehen die Bilder nicht.
Nun ist die Holz-Platte ein Bild.
Wo hört dieses Kunst-Werk auf?
Vor der Holz-Platte stehen schmale Spiegel.
Darin sehen wir immer neue Bilder.
Vom Raum.
Von uns.
Vielleicht von anderen Bildern.
Die Bilder verändern sich,
wenn wir uns bewegen.
So gehört das alles zum Kunst-Werk dazu.