Gustav Stettler
Mutter und Kind, 1944
In einem Zimmer sitzt auf einem gepolsterten Stuhl eine Frau mit heller Bluse und dunklem Rock. Auf ihrem Schoss ruht ein Kleinkind mit geschlossenen Augen. Ihre Arme umschlingen das Kind, eine Hand hält sanft dessen Hinterkopf an ihre Wange. Der Blick der Mutter ist ins Nichts gerichtet, und doch ist die ganze Aufmerksamkeit bei ihrem Kind, wohl atmet sie gerade seinen Duft ein. Als Gustav Stettler 1939 Vater seines Sohnes Peter (später auch als Maler bekannt) wird, befasst er sich eingehend mit dem Thema «Mutter und Kind». Dabei hebt er vor allem die Geborgenheit des Kindes in den Armen der Mutter hervor. Durch die Wahl des Bildausschnitts im Hochformat, welches den Rest des Interieurs ausschliesst (es ist nur ein gerahmtes Bild, sowie ein Teil eines hölzernen Schrankes sichtbar), wird das Gefühl des Behütetseins zusätzlich bekräftigt. Die Kaltnadelradierung wird aus der Weihnachtsausstellung 1952/1953 für die Museumssammlung angekauft.
Anja Seiler
Leichte Sprache
Eine Mutter mit ihrem Kind füllt das ganze Bild aus.
Wir sehen wenig Hinter-Grund.
Es geht um die innige Beziehung von Mutter und Kind.
Das Kind sitzt auf dem Schoss der Mutter.
Es hat die Augen geschlossen.
Das Kind legt seinen Arm um den Hals der Mutter.
Die Mutter lieb-kost das Kind mit ihrer Wange.
Ihre ganze Auf-merksam-keit gilt dem Kind.
Geborgen-heit.
Das Thema Mutter und Kind wird dem Künstler wichtig,
als er selbst Vater wird.
Sara Smidt