Fritz Bütikofer
Kinder im Zirkus, 1925
Eine Kinderschar blickt gespannt und fasziniert auf das Geschehen in der Manege. In der kleinformatigen Malerei setzt Fritz Bütikofer den Fokus auf die Zuschauer und lässt die Attraktion nur erahnen, denn die Manege ist im Bild nicht sichtbar. Er hat den Blick auf das Publikum festgehalten: Vom Gradin – der rund um die Manege angeordneten und hinten leicht ansteigenden Tribüne – hin zum rosa-roten Sattelgang, dem länglichen Ein- und Ausgang der Artisten. Auf diesem spielt das Orchester mit einigen Blasinstrumenten, der Dirigent gibt den Takt vor. Welche Zirkusnummer sie wohl musikalisch untermalen? Darüber ist das grau-braune Zirkuszelt sichtbar. Durch einen Spickel in der Zeltwand über dem Sattelgang ist das Dunkelblau des Nachthimmels zu erkennen.
Das Gemälde entsteht 1925. Bütikofer ist zu jener Zeit als Lehrer in der Dorfschule in Oberdiessbach tätig. Die Malerei eignet er sich autodidaktisch an. Zur Seite steht ihm sein Lehrerkollege Paul Gmünder. Dieser hat sich im Estrich des Schulhauses ein Atelier eingerichtet und Bütikofers erste Versuche in Öl entstehen unter Gmünders Anleitung. Vielleicht nutzt Bütikofer die Eindrücke eines Besuchs im Zirkus mit seinen Schüler*innen, um sich in der Ölmalerei zu üben.
Anja Seiler
Leichte Sprache
Kinder schauen gespannt auf eine Vor-Führung im Zirkus.
Wir sehen nur die Zuschauer,
nicht aber die Manee.
Zur Vor-Führung gehört Musik.
Im oberen Bild-Teil spielt ein Orchester.
Es hat seinen Platz über dem Ein- und Ausgang.
Der Künstler war Lehrer in der Dorf-Schule von Ober-diess-bach.
Vielleicht malte er einen Eindruck von einem Ausflug mit seiner Klasse.
Das Malen brachte er sich selbst bei.
Der Künstler Paul Gmünder half ihm dabei.
Sara Smidt