Victor Surbek
Junge Frau im Atelier, 1952
Sitzend im breiten Armsessel, in heller Kleidung und mit den Händen im Schoss, wirkt die junge Frau im Atelier des Malers Viktor Surbek ebenso gelassen wie präsent. Gleichzeitig entzieht sie sich im Seitenprofil dem direkten Blickkontakt mit der Betrachterin, dem Betrachter, und scheint ihren eigenen Gedanken nachzugehen. Im Hintergrund ist der Innenraum in die kontrastierenden, mehrheitlich dunklen Farben Rot, Grün und Blau getaucht, und im Mittelgrund hängt ein schwarz-weisser Stoff hinter der Frau, die auf diese Weise umso deutlicher in den Vordergrund rückt. Mit dem Prinzip heller vor dunkler Farbe verwendet Surbek ein bewährtes Mittel zur Wiedergabe von Räumlichkeit. Überhaupt legt er den Fokus bei dem Bild auf die Komposition von Farben und Flächen im Zusammenspiel mit der Figur. Daran ist auch eine Entwicklung des Künstlers hin zu einem flächigeren Stil abzulesen, der besonders bei den späteren Landschaftsbildern ausgeprägt zur Geltung kommt. Die Frau sitzt dem Maler in seinem Berner Atelier in der Brunnmatt Modell, das er sich dank öffentlicher Kunstaufträge ab den 1920er-Jahren leisten kann.
Marc Munter
Leichte Sprache
Entspannt sitzt eine Frau im Sessel.
Wir sehen sie von der Seite.
Es gibt keinen Blick-kontakt.
Der Maler platziert sein Modell vor einem Stoff
in Schwarz und Weiss.
Dahinter wird es dunkel in den Farben Blau, Rot
und ein bisschen Grün.
Der Maler spielt mit Flächen und Farben.
Dieser flächige Stil wird dann für den Künstler immer wichtiger.
Sara Smidt