Otto Nebel
Ein Dorf träumt vom Monde, 1934
Gross, kreisrund und orange leuchtend ist der Mond am Himmel zu erkennen. In seiner vollen Fläche erinnert er an einen Supermond. Sein Antlitz erhellt die Umgebung, die der Künstler Otto Nebel in seinem Gemälde festhält: einzelne Häuser auf der einen, gross gewachsene Bäume auf der anderen Seite. Ob der Vollmond den Menschen wohl die nächtliche Ruhe stiehlt oder ob das ganze Dorf ihn in seinen Träumen verfolgt – wie der Titel zu suggerieren vermag? Auffallend in Nebels Werk ist der Einsatz von Farbe. Bis Mitte der 1930er-Jahre verbringt der Künstler viel Zeit in Italien und erstellt ebenda seinen Farbenatlas. Dabei handelt es sich um ein Handbuch, das mehrere Werke beeinflusst. Darin zu erkennen ist auch das Interesse des Künstlers für Natur, Umwelt und Klima. Denn die Farben begreift er als heilsame und belebende Kräfte, die in Form von Polaritäten wie Wärme und Kühle, Licht und Dunkelheit, Reinheit und Trübe auf die Seele der Betrachtenden einwirken. Farbe und Licht erhalten in Nebels Werken somit eine eigenständige Bedeutungsebene.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Ein Dorf träumt vom Monde,
das ist der Titel.
Häuser und Bäume sind aus farbigen Formen gebaut.
Später malt der Künstler abstrakt,
also ohne Bezug zu dem, was wir sehen.
Wichtig werden Farbe und Licht.
In Italien machte Otto einen Farben-Atlas.
In diesem Haft sammelte er Farben.
Zum Beispiel:
Farben der Häuser,
Farben der Land-schaften,
Farben der Stadt am Tag.
Der Künstler sagt:
Farben wirken auf die Seele der Betrachter.
Sara Smidt