Fred Stauffer
Die Trägen und Behenden (Entwurf), 1960/1961
Auf grauen und beigen Flächen breitet sich eine dunkelgraue, amorphe Blase aus. Darin befinden sich drei Personengruppen. Unten liegen drei Personen, zwei Männer und eine Frau, müde und träge herum, sie scheinen erschöpft oder zu schlafen. Darüber geben drei Zirkusartisten eine Aufführung: Ein Harlekin in blau-weissem Gewand jongliert mit Keulen, ein Artist balanciert flink auf einer Leiter mit Ringen um Arm und Bein und ein weiterer steht im schwarzen Kostüm mit zwei Keulen in der Hand bereit. Im obersten Blasenabschnitt tanzt ein blau gekleideter Herr zu den Gitarrenklängen seines Musikerkollegen.
Ende der 1950er-Jahre baut die Stadt Thun ein neues Sekundarschulhaus in Dürrenast. Für die Wandgestaltung des Treppenhauses werden zwei Künstler eingeladen, Entwürfe einzureichen. Fred Stauffer reicht diesen Entwurf mit dem Titel «Die Trägen und Behenden» ein, ein weiterer kommt von Otto Tschumi. Die damalige Kunstkommission, welcher die Entscheidung über die Vergabe des Auftrages für das Wandgemälde unterlag, wählt einstimmig den Entwurf von Otto Tschumi. Dieser geht in seinem Bild auf die Umgebung ein und zeigt neben dem Minnesänger von Strättligen, den Schiffskanal und das Strandbad. Laut der Kommission spricht neben dem lokalen Motiv zudem die Farbgestaltung für Tschumi, wählt dieser doch kräftigere und buntere Farben als Stauffer. Die Entwurfszeichnung Stauffers kommt 1973 aus dem Stadtbauamt in die Sammlung des Kunstmuseum Thun.
Anja Seiler
Leichte Sprache
Das Bild entsteht für eine Schule
in Dürrenast, in Thun.
Gesucht war ein Entwurf für das Treppen-Haus.
Auch auf dem Bild sehen wir eine Treppe.
Im unteren Geschoss liegen 3 Personen.
Der Titel nennt sie: die Trägen.
Sie sind müde
und tun nichts.
Oben sind die Be-henden,
so der Titel.
Be-hende heisst: flink und schnell.
Links sehen wir Artisten wie aus einem Zirkus.
Einer jongliert mit Keulen.
Einer balanciert auf einer Leiter.
Rechts spielt einer Musik
und einer tanzt.
Alle Personen sind mit grauen Blasen verbunden.
Spielt der Künstler auf die Schülerinnen und Schüler an?
Der Entwurf wurde nicht ausgeführt.
Heute gibt es in dieser Schule ein Wand-Bild von Otto Tschumi.
Es ist farben-froher.
Sara Smidt