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Als man noch nach Paris fahren durfte …

Was im Jahr 2021 mit Schlagwörtern wie Quarantäne, Covid- 19-Testergebnisse und Einreisebestimmungen als beinahe unmöglich erscheint, spielte sich vor 2 Jahren jedoch genau so ab. Die Mitglieder*innen des Fördervereins des Kunstmuseum Thun fuhren im Rahmen der jährlichen Kunstreise nach Paris.

Le CRÉDAC (Centre d’Art Contemporain d’Ivry). Ausstellung: J’aime le rose pâle et les femmes ingrates. Une exposition de Sarah Tritz avec les oeuvres de 29 artistes invitées (13.9.–15.12.19) Fotos: Daniel Kempf
Le CRÉDAC (Centre d’Art Contemporain d’Ivry). Ausstellung: J’aime le rose pâle et les femmes ingrates. Une exposition de Sarah Tritz avec les oeuvres de 29 artistes invitées (13.9.–15.12.19) Fotos: Daniel Kempf

Im Fokus der Reise stand die Diversität von Ausstellungsorten und -arten. Frisch in Paris eingetroffen, stand nach dem Mittagessen im «Train Bleu» der Besuch der Galerie Perrotin auf dem Programm, in welcher die Ausstellung von Thilo Heinzmann installiert war. Dort traf der Förderverein die Künstlerin Sophie Calle, welche 2019 im Kunstmuseum Thun ausstellte.

In Ivry-sur-Seine wurde «LE CRÉDAC» besichtigt. In der ehemaligen Oesenfabrik wird heute jungen Künstler*innen nebst einer  Plattform für Experimente und Austausch auch eine Struktur für intellektuelle und technische Begleitung angeboten. Die von Sara Tritz kuratierte Ausstellung «J’aime le rose pâle et les femmes ingrates» mit Kunstwerken junger Künstler*innen liess, in Kombination mit dem Rohzustand der Ausstellungsräume, starke Kontraste entstehen.

Das «Atelier des Lumières» in der ehemaligen Giesserei «Plichon» entführte anschliessend durch die riesigen bewegten Bilder von Van Gogh und Hokusai in eine fast schon psychedelische Projektionswelt.

Ein Treffen mit dem Berner Künstler Peter Stämpfli in der Galerie George-Philippe et Nathalie Vallois war für viele das Highlight. Inmitten seiner ausgestellten Pop Art Werke gab es einen lebendigen Austausch mit ihm und seiner Frau Anna-Maria.

Ein anderes Highlight war der Besuch der Ausstellung von Jean-Michel Othoniel im Musée du Louvre fern der grossen Besucherströme. Othoniel war in seiner Studienzeit Nachtwächter im Louvre und richtete sein Auge auf sämtliche Rosen, die er in den verschiedensten Kunstwerken fand. Er entwickelte eine echte Rosenobsession, sammelte Gedichte zu dieser Thematik, zählte alle Rosen, die er in den Bildern fand. In den Nischen platzierte er Rosenbilder, die sich perfekt in die Architektur integrierten.

Der Besuch des Picasso-Museums und ein kleiner Abstecher ins Centre Culturel Suisse bildeten den Abschluss einer sehr vielseitigen Kunstreise, bei welcher sich die verschiedenen Eindrücke von Kunstdarstellungen zu einer wunderbaren Bouillabaisse zusammenfügten.

Die Reisen des Fördervereins des Kunstmuseum Thun bieten jedes Jahr sehr spezielle Einblicke in Kulturinstitutionen im Ausland, oft auch in normalerweise nicht zugänglichen Orten. Zudem stehen jedes Jahr Begegnungen mit wichtigen Kunstschaffenden auf dem Programm. Auf unserer Homepage finden Interessierte zusätzliche Informationen zum Förderverein, in welchem Neumitglieder* innen wärmstens willkommen sind.

Herzlichen Dank an Helen Hirsch für die Organisation dieser aussergewöhnlichen Reise.