Wenn alles zu hat, Stinkeblume kaufen
Etwas Erfreuliches hat der Lockdown im Frühjahr mit sich gebracht: Ganz viel Zeit im geschlossenen Museum, um das Werk von Christine Streuli für den Ankauf zu bestimmen. Zwei Wochen war die grosse Einzelausstellung Lange Arme, kurze Beine von Christine Streuli im Kunstmuseum Thun zu sehen, bevor die Türen schliessen mussten. Und was den Besucher*innen verwehrt blieb, konnte der Förderverein doppelt geniessen: Viel Zeit mit Streulis Werken. Dass gekauft wird, war klar, die Frage war jedoch: Was genau bei so viel guter Auswahl?
In der Regel ist ein erster Schritt der gemeinsame Atelierbesuch. Aber nach Berlin zu reisen, war in den vergangenen Monaten keine Option. Es blieb also bei einem digitalen Kontakt zur Künstlerin. Ende Mai 2020 fand die interne Sitzung zur Ausstellung statt, in der schnell ein Konsens zur Arbeit Stinkeblume_01 aus dem Jahr 2008 gefunden werden konnte. Ein etwas älteres Werk der in Berlin lebenden Künstlerin, welches die Direktion Helen Hirsch aber als eines der wichtigsten Werke Streulis Arbeitsweise zählt. Dies sind kraftvolle All-Over Leinwände, die aus ihren gesammelten Impressionen von zahlreichen Reisen und aus dem Alltag erzählen. Man sieht den direkten Einfluss von erinnerten Ornamenten und Textilien. Sie dienen als Ideenspeicher und Wörterbuch für das malerische Vokabular von Streuli. Diese Einschätzung, wie auch die Nähe des Sujets zu Natur und die Schweizer Wurzeln der Künstlerin, haben den Förderverein überzeugt. Das Kunstmuseum Thun freut sich sehr über diesen Ankauf, der eine wunderbare Ergänzung zu weiteren Werke Streulis ermöglicht.
Wer mehr über die Abläufe, Ankaufsstrategien und Sitzungen des Fördervereins wissen möchte, kann sich jederzeit gerne an uns wenden. Wir freuen uns auf Euer Interesse und abstrakte wie konkrete Rückfragen.