Man stelle sich eine rasante Fahrt vor, die Haare vom Winde verweht, Ziel unbekannt: Das abstrakte Bild von Max Matter mit dem Titel «Schnelle Landschaft» (2003/05) löst viele Assoziationen aus. Verschiedene Farbbereiche durchziehen die Bildfläche: Während im unteren Bereich ein dunkles Blau dominiert, wird der Ton in der Mitte heller und führt schliesslich zu weissen, gelben und orangen Schichten. Die Szene wird dunkel umrahmt, wobei die Übergänge fliessend sind. Im gesamten erinnert das Abbild an eine Polaroid-Fotografie. Matters Darstellung scheint einen flüchtigen Moment oder eine bereits vergangene Szene darzustellen. Doch verwendet Matter eine Technik, in der Zufälligkeit die Wirkung bestimmt: Licht wird mit einem Einstich in die Filmrollen injiziert. Das Ergebnis in seinem Ganzen ist nicht vorhersehbar. Das Licht spielt in dieser Arbeit eine doppelte Rolle. So verstärkt der Leuchtkasten das Strahlen der Farbe. Das Ergebnis ist eine sinnliche, an landschaftliche Strukturen erinnernde Illustrierung. Der interdisziplinär arbeitende Künstler Max Matter bewegt sich im Feld der Malerei, Fotografie sowie des Tiefdrucks und hat mehrere Kunst-am-Bau-Projekte kreiert. Sein stets sinnlich wirkendes Gesamtwerk zeugt vom Ideenreichtum des Künstlers, der sich mit grosser Lust stets neu erfindet und sich nicht kategorisieren lässt.

Katrin Sperry