Adrian Schär
On strike, 2020
Den Kopf auf die Hand abgestützt scheint die Person auf dem Bild zu dösen. Die langen, strohblonden Haare umranden das Gesicht, die Schirmkappe kreiert einen Schatten um die Augenpartie. Am augenfälligsten jedoch ist die Schutzmaske im Zentrum des Bildes selbst, welche sich über Mund und Nase zieht. «On strike» nennt der Künstler Adrian Schär die Arbeit, die im Jahr 2020 entsteht und dabei unweigerlich an die zu dieser Zeit akute Covid-19-Pandemie denken lässt. Ist die abgebildete Person im Streik? Oder meint der Künstler damit das in den Ausstandtreten über das Verdecken und Verbergen von Gesichtszügen und Mimik? Wird das anonyme Leben in der heutigen Zeit gar durch den Gesichtsschutz weiter verstärkt? Schär interessiert sich für sozialkritische Fragen, die er sowohl in seinen Malereien wie auch in Videoarbeiten und Installationen behandelt. Mit einer plakativ anmutenden Sprache und einfacher malerischen Geste eröffnet Schär ein breites Feld von möglichen Narrationen.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Ist dieser Mensch am Schlafen?
Der Kopf ist auf die Hand abgestützt.
Die Augen sind geschlossen.
Die Person hat blonde Haare.
Die Kappe wirft einen Schatten auf die Augen.
Was besonders auffällt:
Die Person trägt eine Maske über Mund und Nase.
Das Bild ist in der Corona-Zeit entstanden.
Wo ist die Person wohl gerade?
Sind andere Menschen in der Nähe?
Rahel Dondiego