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Niklaus Hasenböhler
Industriegarderobe II, 1971–1972

Vier Arbeiter ziehen sich in der Garderobe einer chemischen Industrie um, entledigen sich der Jacken, binden sich die Arbeitsschuhe – eine unfreiwillige soziale Situation, die jeweils vor Beginn und nach Ende ihres Arbeitsalltags eintritt. Obwohl sich ihre Blicke treffen, ist doch jeder der Männer mit seinen eigenen rituellen und sich täglich wiederholenden Handlungen beschäftigt. Das Werk des Basler Malers Niklaus Hasenböhler ist monumental in seiner Grösse, womit er jedoch keine Heroisierung der dargestellten Protagonisten initiieren will, sondern die Anteilnahme der Betrachtenden gegenüber den Arbeitern. Es werden, wenn auch nur für einen flüchtigen Moment, unterschiedliche Lebensweisen zusammengeführt und ein Bewusstsein für das Gegenüber geschafft. Der Künstler ist zurückhaltend, wenn es um die Präsentation seiner Arbeiten geht und stellt daher auch sehr wenig aus. Von der Kunsthalle Basel bekommt er im Herbst 1972 in der Ausstellung «11 junge Basler Künstler» die Gelegenheit, erstmals seine figürlichen Arbeiten zu zeigen. In der Ausstellung präsentiert er dieses, als auch das Werk «Industriegarderobe I» (Inv. 6659), zum ersten Mal und hängt sie unmittelbar nebeneinander.

Katrin Sperry

Leichte Sprache

Leichte Sprache

Vier Arbeiter stehen in der Garderobe.
Sie ziehen sich gerade um.
Sie wechseln die Arbeits-Kleider
mit ihren eigenen Kleidern aus.
Für die Arbeit brauchen sie
einen Schutz-Anzug.
Sie arbeiten mit Chemie.
Die Arbeiter sehen sich.
Aber sie sprechen nicht miteinander.
Jeder Arbeiter ist mit sich selbst beschäftigt.

Titel
Industriegarderobe II
Künstler*in
Niklaus Hasenböhler (1937–1994)
Datierung
1971–1972
Technik
Öl und Collage auf Sackleinen
Dimensionen
Bildmass: 200 x 403 cm
Creditline
Kunstmuseum Thun, Nachlass Niklaus Hasenböhler, 2009
Inventarnummer
6660
Bereich
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