Renée Levi
Ani, 2007
Ovale Spraylinien ziehen sich über die zartrosa grundierte Leinwand. Die fragilen Linien in Weiss und Pink greifen ineinander, sind unterbrochen und mutieren zu einer Lichtspur, die sich auf der Bildoberfläche rhythmisch bewegt: ein Kreislauf von dynamischen Kräften und Stillstand. Das Werk «Ani» gehört zur einer Schaffensperiode von Renée Levi, in der Schlichtheit und Reduktion im Fokus stehen. Levis kraftvolle Malerei ist ein Austarieren von Form und Objekt, Werk und Architektur, Farbe und Licht. In gestischem Duktus mit ornamentalen Linien und Schraffuren bemalt oder besprayt sie Wände, Holzpaneelen, Gipsplatten oder Leinwände. Ihre meistens in Neon- oder Nachleuchtfarben ausgeführten Arbeiten durchbrechen auf mehreren Ebenen hierarchisch gesetzte Bildstrukturen: Durch die Leuchtkraft der verwendeten Farben und die Lebendigkeit der Formensprache sprengt diese Malerei ihren gedachten Rahmen und greift über den Bildträger hinaus in den Raum. Das Werk «Ani» ist anlässlich der Einzelausstellung «Renée Levi» 2008 im Kunstmuseum angekauft worden.
Helen Hirsch
Leichte Sprache
Zuerst malt Renée Levi die Leinwand an.
Mit rosa Farbe.
Dann sprayt sie Linien auf die Leinwand.
Die Linien sind weiss und pink.
Manchmal sind die Linien unterbrochen.
Manchmal überschneiden sich die Linien.
Die Linien erzeugen eine ovale Form.
Renée Levi macht absichtlich schlichte Kunst.