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Cuno Röthlisberger
Äpfellese, 1986

Es ist Erntezeit im September und die Bäume hängen voller Früchte. In der Baumkrone steht ein Mann mit Schnurrbart und blauer Kleidung auf der Holzleiter. Er pflückt mit der rechten Hand einen roten, reifen Apfel. Um ihn herum hängen noch weitere, die zum Ernten bereit sind. Cuno Röthlisberger porträtiert in seiner kleinen, fein ausgearbeiteten Malerei eine typische Szene der bäuerlichen Arbeit. Seine Gemälde, die mit Details bestechen, sind voller Geschichten. Er nimmt das Leben auf dem Land, im Dorf oder der Kleinstadt auf und erzählt es in einem eigenen Stil. Zu jedem Bild gibt es eine Geschichte. Der wortkarge Zeitgenosse, der in fast völliger Isolation lebte, spricht durch seine Bilder. Leider sind die Geschichten durch sein Ableben verloren gegangen und so ist es an den Betrachterinnen und Betrachtern, die Geschichte zu erzählen. In meist gedämpftem Kolorit gibt der Autodidakt die Beobachtung seiner Umgebung und Gesellschaft wieder. Neben der Arbeit interessieren ihn Themen wie Festlichkeiten und der Zirkus, die Freuden des Lebens, aber auch Einsamkeit, Abschied und Trauer. Röthlisbergers Bildsprache ist dabei von einem naiven Stil geprägt, ähnlich wie die von Henri Rousseau, einem französischen Maler, den er stets bewunderte.

Anja Seiler

Audiodeskription
Werkhintergrund
Werkbeschreibung
Leichte Sprache

Leichte Sprache

Wir sehen einen Mann bei der Apfel-Ernte.
Das Motiv ist einfach gemalt,
fast wie für ein Bilder-Buch.
Der Stil heisst naive Kunst.
Naiv heisst un-befangen und direkt.

Der Künstler lebte einsam.
Er redete nicht viel.
Und doch erzählt er Geschichten,
nämlich mit seinen Bildern.
Zum Beispiel:
von der Arbeit, von Festen,
aber auch von Abschied und Trauer.

Titel
Äpfellese
Künstler*in
Cuno Röthlisberger (1939–1998)
Datierung
1986
Technik
Öl auf Leinwand auf Pavatex
Dimensionen
Bildmass: 25 x 25 cm
Creditline
Kunstmuseum Thun
Inventarnummer
878
Bereich
Themen
Schlagwörter