Paul Wiedmer
Zukunft, 2001
Im Lichthof des Regionalgefängnisses Thun kommen zwei zu einem spitzigen Dreieck zulaufende Eisenschienen zu liegen, welche die ganze Fläche durchmessen. Der gesamte Boden ist mit Kieselsteinen überzogen. Diese stehen als Ersatz für die ursprüngliche Idee von weissgeschrotetem Weissglas. Da dieses nach wenigen Jahren stark von Algen bewachsen wurde, musste es wieder entfernt werden. Die heutigen Steine bedeckt der Künstler Paul Wiedmer mit sechs mittig und in einer Linie platzierte Bodenlampen, die mit ihrer Beleuchtung dezente Akzente setzen. Der Künstler gehört zu den drei Gewinnern des Kunst-und-Bau-Wettbewerbs, der im Rahmen des Neubaus ausgeschrieben wird. Thematisch referiert er an die Nutzung und Wirkung der Idee des in Japan entstandenen Zen-Gartens – Trockengärten, die vorwiegend aus Kies und Steinen bestehen und deren Betrachtung als Form von Meditation gesehen wird. Auch der in Burgdorf geborene Künstler möchte mit der schlichten und klaren Formsprache seiner Installation «Zukunft» einen Ort kreieren, wo Geist und Augen verweilen und sich erholen können.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
2 Eisen-schienen führen in die Zukunft.
Zukunft ist der Titel für diese Installation*.
Paul Wiedmer gewinnt mit dieser Idee einen Wett-bewerb.
Denn es passt zum Ort.
Es ist im Gefängnis.
Um die Schienen herum liegen Kiesel-steine.
Es ist eine grosse Fläche
wie in einem Zen-garten in Japan.
Das Betrachten dieser Steine ist wie Medi-tieren.
Solange bis für die Gefangenen
die Zukunft kommt.
Sara Smidt
Installation*
Eine Installation ist ein Kunst-werk
für einen Raum drinnen oder draussen.
Das Werk ist meist für diesen Ort gemacht.