Victor Surbek
Wolkenflug, 1960
Was unschwer als Flügel eines Flugzeugs zu erkennen ist, kann ebenso als abstrakte Fläche gesehen werden, die Viktor Surbek nicht ohne Kühnheit in sein Bild «Wolkenflug» gesetzt hat. Der Blick aus dem Flugzeugfenster über dem Wolkenmeer ist uns so vertraut wie eigenwillig für ein Gemälde des Künstlers: kompositorisch reduziert und buchstäblich luftig, fast schon impressionistisch gemalt. Ton-in-Ton gehen die Grautöne, mit etwas Hellblau und Rosa vom Flügel in den Himmel über, und hinten dringt die Sonne weiss-gelblich durch die zunehmend dunklere Wolkendecke. Surbek malt das Bild nach dem Rückflug seiner zweiten New York-Reise, die er 1960 mit seiner Frau Marguerite unternimmt. Möglicherweise dient es ihm als Studie zu seinem vielleicht grössten Leinwandbild mit demselben Titel, aus demselben Jahr (140 x 210 cm; Kunstmuseum Bern). Noch im fortgeschrittenen Alter ist Surbek voller Elan, und seine Stadtbilder aus der amerikanischen Metropole überraschen in ihrer Andersartigkeit gegenüber den heimischen Landschaften. Das Bild kommt mit dem Künstlerischen Nachlass Victor Surbek und Marguerite Frey-Surbek 2022 ins Kunstmuseum Thun.
Marc Munter
Leichte Sprache
Das Bild entsteht, als der Künstler
von einer Reise nach New York zurück-kommt.
Er ist geflogen.
Der Blick aus dem Flug-zeug streift über ein Meer aus Wolken.
Darüber segelt ein Flügel vom Flug-zeug.
Alles ist Weiss in Weiss in verschiedenen Tönen.
Surbek malt luftig.
Hinten dringt die Sonne durch.
Wir schweben mit.
Sara Smidt