Es ist der Moment des Eindunkelns – wenn der Tag zur Nacht wird –, den der britische Künstler für sein Werk wählt. Mit dem Titel «Waiting for darkness to fall…» wirft er beim Betrachtenden die Frage auf, was nach dem Eindunkeln geschieht, worauf warten wir? Weshalb stehen zwei Autos vor dem beleuchteten, erhöhten Eingang, zu dem eine schmale Treppe mit Geländer führt? Entlang des Lichtkegels lässt sich die Backsteinwand des Gebäudes ausmachen. Ob die beiden Wagen (wohl Modelle aus den 1970er-Jahren) gerade wegfahren oder erst ankommen, ist ungewiss. Während das eine Auto verlassen zu sein scheint, leuchten beim Anderen die Rücklichter und verweisen so auf einen möglichen Fahrer. Die Szenerie ist offen für die Imaginationskraft des Betrachtenden und wirkt vielleicht auch deswegen unbehaglich und mysteriös. Denn auch nach mehreren Blicken über den kleinformatigen Offsetdruck lässt sich das Geheimnis nicht entschlüsseln.

Katrin Sperry