Helene Pflugshaupt
von unten aufgetaucht, 1990
Rot und Blau treffen in diesem Selbstbildnis von Helene Pflugshaupt aufeinander. Es ist ein Zusammenspiel von Wärme, welche das Rot ausstrahlt und Kühle, welche das Blau in sich trägt. In ihrer rund 60-jährigen Schaffensphase sind zahlreiche Selbstporträts entstanden. Dabei ist dieses mit dem Titel «Von unten aufgetaucht» eines der letzten. In vielen ihrer Kopfabbildungen arbeitet sie mit einer starken Kontrastierung von Hell und Dunkel, ein Aspekt, der in ihrem Gesicht besonders klar erkenntlich ist. Auffallend ist auch, dass sich ihre Züge vollkommen aufgelöst haben. Pflugshaupt sagte, dass sie beim Malen vom Irdischen ausgehe und versuche, dieses zu entmaterialisieren. Während den Anfängen des Kunstmuseum Thun zu Beginn der 1950er- Jahre ist Pflugshaupt eine der ersten Künstlerinnen, die im Museum ausgestellt wird. Das vorliegende Porträt, das um 1990 an der Weihnachtsausstellung angekauft wird, ist dabei eines der letzten. Die Künstlerin stirbt im darauffolgenden Jahr.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Die Künstlerin malt ein Porträt von sich
ohne Augen, ohne Mund.
Wichtig ist der Hinter-grund über ihr.
Viele Farben prägen die Stimmung.
Warmes Rot und Gelb sowie kaltes Blau.
Es ist das letzte Selbst-porträt.
Ein Jahr später stirbt die Künstlerin.
Sara Smidt