Zora Berweger
unbenannte Kammer, 2015
An ein Stillleben erinnernd, lässt sich eine Anordnung unterschiedlicher Elemente erkennen: Sind dies gar Früchte, ein Blatt, eine Schüssel? Hat die Künstlerin Zora Berweger diese bewusst arrangiert oder handelt es sich um eine zufällige Zusammenstellung? Berweger nennt das Bild «Unbekannte Kammer» und verweist damit auf einen fiktiven Ort, den sie sich in der Auseinandersetzung mit ihrem Werk selbst ausgemalt hat. So beschreibt sie einen in sich ruhenden, inneren Raum mit besonderen Lichtverhältnissen. Im Fokus ihrer Arbeit steht aber nicht die Vorstellung, die sie selbst kreiert, sondern, dass sich die Bilder jeglicher Denkweise zu entziehen vermögen. So entstehen Berwegers Werke in erster Linie bewusst absichtslos: Die Künstlerin gibt sich vor der Leinwand einem künstlerischen Prozess hin und malt so lange, bis das Bild da ist. Für Berweger entwickelt sich in dieser Auseinandersetzung eine Eigendynamik, ein Ablauf, bei dem das rationale Verstehen nicht mehr ausreicht und die zeitliche Dimension an Wertigkeit verliert.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Die Künstlerin beginnt ihr Bild ohne Plan.
Sie weiss noch nicht
was ent-stehen wird.
Sie malt und malt
bis das Bild da ist.
Der Titel past zu diesem Vor-gehen.
Unbenannte Kammer.
Beim Malen dringt die Künstlerin
in neue Räume ein.