Ueli Berger
Umkehrtreppe, 1992
Die Umkehrtreppe löst einen Moment der Irritation aus: auf den ersten Blick scheint sie die Passantinnen und Passanten mit ihrer Bogenform über ein vermeintliches Hindernis zu führen. Die einzelnen Stufen jedoch neigen sich zur Mitte hin immer stärker mit der Kante nach oben, um sich danach wiederum schrittweise zu senken, bis sich die Trittflächen wieder in der Horizontale befinden. Ob Sitzgelegenheit oder Spielobjekt – die unübliche Form der begehbaren Skulptur lädt zu verschiedenartiger Nutzung ein. Das langsame Kippen der Stufen weckt zudem Assoziationen zu Übergängen im Leben und zum Kreislauf der Natur. Es ist der Berner Künstler Ueli Berger, der zu Beginn der 1990er-Jahre den Direktauftrag für die Gestaltung des Pausenplatzes des Oberstufenschulhauses Progymatte erhält. Die Idee der Umkehrtreppe jedoch begleitet den Künstler bereits seit den 1970er-Jahren. Bevor er die 25 Meter lange Skulptur aus Feinbeton anfertigt, realisierte er mehrere Versionen aus Holz. Das schwere Material bedingte das Giessen der Skulptur vor Ort.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Auf dem Pausen-platz einer Schule steht eine begeh-bare Skulptur.
Zu Beginn sind die Stufen der Treppe ganz normal.
Doch dann kippen sie.
Es wird schwierig die Brücke zu be-wältigen,
so wie wir manchmal Veränderungen erleben.
Am Ende ist es wieder leicht
über die Stufen zu gehen.
Die grosse Umkehr-treppe ist sehr schwer.
Sie ist aus Beton.
Sie wurde vor Ort gegossen.
Sara Smidt