Wie klingt Thun? Dieser Frage ist der Musiker und Klangkünstler Julian Sartorius nachgegangen und hat 2018 mit dem Werk «ThunThunThun» ein Klangwerk erschaffen. Mit seinen Drumsticks hat er die Innenstadt nach Klängen abgesucht und den unscheinbarsten Orten Töne entlockt. Den Künstler Julian Sartorius interessieren dabei die unterschiedlichen Materialien und deren Beschaffenheit, welche bei der blossen Betrachtung meist unerkannt bleiben. Dazu gehören Materialien wie Baumrinden, Eisenstangen, Glasscheiben oder Holzplanken. Das Werk ist als akustischer Stadtrundgang zu entdecken. Auf der Webseite www.thunthunthun.ch findet sich dafür der Audioguide mit mobilem Stadtplan für das eigene Handy. Es sind insgesamt zehn Destinationen im Zentrum der Stadt, zu denen es einen rund drei Minuten langen Track gibt. Der Weg führt zu akustischen Besonderheiten, die aufgrund der Materialien vor Ort besonders interessant klingen, wie etwa ein Gitter bei der Unterführung der Sinnenbrücke. Durch das Hören und Innehalten können scheinbar unattraktive Orte plötzlich neu erforscht und visuelle Details wahrgenommen werden. Ortsunkundige werden dazu eingeladen, sich auf eine besondere Art und Weise mit der Stadt auseinanderzusetzen und den Thuner*innen wird die Möglichkeit geboten ihre eigene Stadt neu zu erfahren. Ein Bonustrack führt
zusätzlich in den Schadaupark zum Thun-Panorama. Die Arbeit entstand anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Kunstmuseum Thun.

Anja Seiler