Auf der Bleistiftzeichnung sind zwei eng aneinander geschmiegte Personen zu erkennen: ein tanzendes Paar. Hermann Plattners Bleistiftstriche und Linienführung bewirken, dass die Bewegungen und der Rhythmus im Bild beinahe spürbar werden. In den 1930er- und 1940er-Jahren überwiegen in den Arbeiten Plattners Porträts und Landschaften. Später reduziert er sein Motiv auf geometrische Formen und flächige Anordnungen. Die Linie bleibt dabei stets ein wichtiges Element. Inspiriert wird der Künstler durch den Kubismus und Surrealismus, zwei dominierende Kunstströmungen seiner Zeit, die ihm neue Perspektiven eröffnen und zur flächigen Abstraktion führen. Diese verleiht Plattner die erwünschte Freiheit. Denn ihn treibt folgende Frage an: Was bleibt, wenn das Thematische in der Malerei zerstört wird? Malend löst er sich vom Gegenständlichen, stets suchend, selbstkritisch, leidenschaftlich und immer konsequenter sich der Abstraktion verschreibend.

Katrin Sperry