Paul Gmünder
Stilleben mit Äpfeln, 1955
Sechs rote Äpfel liegen zusammen mit einer Zeitung, einer grün lasierten Tonschale und einem kleinen Rüstmesser mit Holzgriff auf einem Holztisch. Dabei gewährt Paul Gmünder nur einen Blick auf einen Ausschnitt des Tisches. Der Künstler arrangiert die Früchte auf der Fläche, so dass zwei in der Schale liegen, mit dem Blütenrest nach oben, einer auf der gefalteten Zeitung und die restlichen daneben. Mit der Zeitung und dem Messer betont Gmünder die Alltäglichkeit der Szene. Neben Porträt- und Landschaftsmotiven beschäftigt sich Gmünder mit Stillleben. Dabei erinnert sich der Künstler Knud Jacobsen, der mit Gmünder im selben Atelierhaus arbeitet, an eine Begebenheit: Zusammen mit Etienne Clare besuchte Jacobsen Gmünder in seinem Atelier im Dachstock. Dieser hatte eben ein Arrangement aus einer Rotweinflasche und drei Äpfeln fertig gestellt und war im Begriff mit der Malerei zu beginnen. Clare und Jacobsen waren sich einig, dass dank einem kräftigen Schluck Wein die grüne Farbe der Flasche zum Vorschein käme und leerten beinahe die gesamte Flasche. Auch sei das Verhältnis von einer Flasche und drei Äpfeln nicht vorteilhaft, also assen sie einen der Äpfel auf. Gmünder beobachtete das Geschehen ruhig und meinte dann: „Und welle frisst mer denn no de Helge“ (Und wer frisst mir dann noch das Bild).
Anja Seiler
Leichte Sprache
Äpfel, Zeitung und Messer liegen auf einem Tisch.
Es sieht zufällig aus.
Doch der Künstler hat alles genau so hingelegt.
Dazu gibt es eine Erinnerung von Knud Jacobsen.
Die beiden Künstler Clare und Jacobsen besuchen Gmünder.
Er will gerade mit einem Bild anfangen.
Das Motiv sind 1 Weinflasche und 3 Äpfel.
Doch alle sind sich einig:
Sie sollten vom Wein trinken,
dann wird das Grün der Flasche schöner.
Und sie sollten einen Apfel essen,
denn 2 Äpfel sehen besser aus als 3.
Zum Schluss fragt Gmünder:
Und wer frisst mir jetzt noch die Lein-Wand?
Sara Smidt