René Küng
Sonnentor
, 1988
Vor dem Hotel Seepark in Thun halten zwei Steinstelen an ihrem oberen Ende eine abgerundete Form mit Zacken, welche an eine Sonnendarstellung erinnert. Gleichzeitig kreieren die rechtwinkligen, dicken Pfeiler einen Durchgang, in den eine Treppe platziert ist, die jedoch abrupt endet. Die Steinskulptur von René Küng trägt den Titel «Sonnentor» und ist auch in Richtung Sonne – also gegen Süden hin – ausgerichtet, wobei die Treppe zum See hinführend sich vom Hotel wegbewegt. Baukastenartig setzt sich die Skulptur aus verschiedenen Elementen zusammen und weist eine betont rustikale Oberfläche auf. Das Werk reiht sich in eine ganze Serie von Toren und Fenstern ein, die Küng Mitte der 1980er-Jahre erstellt. Der Idee zugrunde liegt die Verbindung zwischen einem Aussen und einem Innen, wobei der Künstler auch auf eine mögliche kulturgeschichtliche Auslegung verweist. So kann ein Tor rituell oder symbolisch auch auf das Betreten eines sakralen Orts vorbereiten. Jedoch ist das Sonnentor von Küng weder von einer Mauer umrahmt, noch scheint es wirklich möglich, dieses zu durchschreiten. Die Verbindung von hier und dort scheint vorwiegend visuell-symbolischer Natur zu sein.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Ein Tor lädt zum Durch-gehen ein.
Normaler-weise.
Hier endet die Treppe aber in der Luft.
Nur die Gedanken können höher hinauf
in Richtung Sonne.
Oben sehen wir eine Sonne aus Stein.
Das Tor ist nach Süden gerichtet.
Der Künstler macht immer wieder Tore und Fenster.
Es sind Symbole* für Über-gänge.
Symbol*
Ein Symbol ist ein Zeichen.
Das Zeichen steht für etwas anderes.
Zum Beispiel:
Das Herz steht für Liebe.
Sara Smidt