Peter Aerschmann
Simulation einer Wiese, 2013
In kreisenden Bewegungen fliegen uns schwebende Dinge entgegen: Gelb blühender Löwenzahn, Steine, Spitzwegerich, zerknülltes Zeitungspapier, kleine Holzäste, Moos, ein einzelner Schuh. Peter Aerschmann simuliert mit diesem filmischen Stillleben ein kleines Stück Wiese, die sich vor seinem Atelier befindet. Der Künstler lenkt den Blick auf die kleinen, unscheinbaren Dinge. Alles, was er auf der Wiese vorfindet, filmt er im Atelier einzeln ab. Danach setzt er sie, wie in einer Collage, vor einem schwarzen Hintergrund filmisch zusammen. So konstruiert er eine neue Bildwelt, die im Loop immer wieder von Neuem erscheint. Dieses isolierte «Stück Natur» lässt uns eine bescheidene, alltägliche Vegetation auf andere Weise wahrnehmen und ihre Schönheit und Poesie entdecken. Während Aerschmann sein Bildmaterial durch Beobachtungen zuvor im Kontext der urbanen Stadt findet, entdeckt er ab 2011 die Natur als Motiv und bindet sie immer wieder in seine Arbeit ein. An der Cantonale Berne Jura 2013 wird diese Videoarbeit für die Sammlung angekauft.
Anja Seiler
Leichte Sprache
Dieses Bild ist ein Moment aus einem Film.
Wir sehen im Film:
– gelbe Blumen
– Steine
– Kräuter
– Zeitungspapier als Knäuel
– Äste
– Moos
– 1 Schuh
Diese Dinge schweben
vor schwarzem Hinter-grund.
Sie tauchen auf
und verschwinden wieder.
Immer wieder: 12 Minuten lang.
Alle Dinge kommen von einer Wiese.
Die Wiese ist vor dem Atelier vom Künstler.
Er filmt alle Dinge einzeln.
Dann setzt er sie zusammen.
Es wird ein bewegtes Bild.
Eine neue Wiese entsteht.
Eine künstliche Wiese entsteht.
Sara Smidt