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Bendicht Friedli
Siesta, 1984

Es liegen bereits einige Stunden Arbeit hinter ihm. Und auch später muss er wieder ans Werk. Doch im Moment ist Pause angesagt ‒ Siesta, wie es in Spanien so schön heisst. Einige Stunden des Nichtstuns am frühen Nachmittag. Bendicht Friedli wählt diesen Augenblick aus, um sich zu porträtieren. Entstanden ist ein Selbstporträt der speziellen Art. Denn Friedli malt sich selbst, ohne den Körperteil zu zeigen, der bei einem Selbstbildnis eigentlich zu erwarten ist: der Kopf mit Gesicht. Der Philosoph Ernst Bloch meint zu dieser Darstellungsart des Selbstbildnisses, dass das Ohne-Kopf-Bild das Subjekt gar nicht in Erscheinung treten lässt. Und doch ist es ein sehr persönlicher Blick, den Friedli auf den eigenen, durch die Perspektive verkürzten, bekleideten Körper und seine unmittelbare Umgebung hier wiedergibt. Auf einem Sessel liegend gesellen sich seine geliebten Katzen zu ihm auf seinen Schoss, in den Händen hält er Papiere ‒ vielleicht von der vergangenen oder künftigen Arbeit. Wie bei vielen seiner Werke, ist auch hier die Farbe intuitiv gewählt. Mit den Blau- und Grüntönen bringt der Künstler einen expressiven Ausdruck in die Malerei.

Anja Seiler

Leichte Sprache

Leichte Sprache

2 Katzen schlafen auf dem Schoss vom Künstler.
Alle machen eine Pause.
Das Papier in der Hand ist Zeuge der Arbeit.
Das Bild ist ein Selbst-bildnis ohne Kopf.
Ungewöhnlich.
Die Blau-Töne steigern den Ausdruck.

Sara Smidt

Titel
Siesta
Künstler*in
Bendicht Friedli (1930–2014)
Datierung
1984
Technik
Acryl auf Papier
Dimensionen
Blattmass: 100 x 70 cm
Creditline
Kunstmuseum Thun, Schenkung Förderverein Kunstmuseum Thun, 1997
Inventarnummer
254
Bereich
Schlagwörter