Chuck Close
Self portrait, 1979
Chuck Close blickt sachlich und direkt in die Kamera. Das Abbild und der damit einhergehende Kult des Individuums zu jener Zeit erinnert an die heutige Selfie-Generation, die sich selbst ausgiebig mit Smartphone und Co fotografiert. Closes Selbstbildnis zeigt auf, wofür er sich interessiert, nämlich für die Physiognomie und Wirkung von Gesichtern sowie deren Schönheit oder Eigenheiten. Der Künstler ist bekannt für sein Spätwerk, das grossformatige und detailgetreue Porträts namhafter und unbekannter Persönlichkeiten umfasst. Ausgehend von Fotografien malt er die Porträts detailgetreu mit Hilfe des Rasterverfahrens mit einer solch gestochenen Schärfe, dass sie beinahe surreal erscheinen. Sein Schaffen wird deswegen auch dem Hyperrealismus zugeordnet. Dabei führt er die Betrachtenden nahe an Details wie einzelne Haare, Falten oder Rötungen heran, die vom Auge kaum in dieser Weise erkennbar sind – so nahe, dass die Umwandlung des gebürtigen Charles Thomas zum Künstlernamen «Close» (englisch für nah) auf der Hand zu liegen scheint.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Dieses Bild zeigt mehr als ein Selfie.
Der Künstler malt alle Details genau.
Wir sehen einzelne Haare und Falten.
Die Brille spiegelt.
Der Künstler ist bekannt für seinen Hyper-Realismus.
Das heisst:
Wir sehen mehr als die Wirklich-keit.
Alles ist total scharf.