Ernst Ramseier
Selbstbildnis (Krank mit Fieber), 1977
Leuchtende Farben und das Abbild eines Mannes mit ernstem Gesichtsausdruck – Ernst Ramseiers «Selbstbildnis» ist von Widersprüchen durchzogen. Kräftigen Farben wie Orange und Blau stehen Farbtöne wie Weiss, Grau und Schwarz gegenüber. Nur das Rosa des Pullovers schafft einen Übergang und lenkt unseren Blick auf die Darstellung des Künstlers. Ramseier scheint in diesem Gemälde ganz in die Rolle seiner Bildfiguren zu schlüpfen: Die frontale Sicht und der direkte Blick sind identisch. Geometrische Formen und Balken, die in seinen Werken immer wieder auftreten, umrahmen das Selbstbildnis. Auf diese Weise erscheint die Abbildung des Malers wie ein Bild im Bild oder wie der Blick in einen Spiegel. «Krank mit Fieber» lautet der Zusatztitel des Gemäldes. Tatsächlich sieht der Mann auf dem Bild kränklich aus. Möchte der Maler sein Leiden festhalten oder wird hier der leise Humor erkennbar, indem sich der Künstler in einem Moment verewigt, der ihn fiebrig und kränklich zeigt?
Alisa Klay
Leichte Sprache
Ernst Ramseier hat sich selbst gemalt.
Er trägt einen rosa Pulli.
Er macht ein ernstes Gesicht.
Um sich herum hat er verschiedene Streifen gemalt.
Ein paar Streifen sind farbig,
zum Beispiel blau und orange.
Andere Streifen sind weiss, grau oder schwarz.
Die Streifen um ihn herum wirken wie ein Spiegel.
Schaut Ernst Ramseier in den Spiegel?
Oder schaut er Sie an?