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Julian Sartorius
Schläft ein Lied in allen Dingen, 2013–2014

Ob ein Schachtdeckel, ein Plastikbär oder ein Fensterladen. Ob ein Abflussrohr, eine Sitzbank oder eine Giesskanne. Ob ein Ventilator, ein Wanderwegweiser oder ein Maschendrahtzaun. Der Künstler und Musiker Julian Sartorius bringt in der Video-Sound-Installation «Schläft ein Lied in allen Dingen» unterschiedliche Dinge zum Klingen und findet auf diese Weise ein neues, ungewöhnliches Instrumentarium. Der Titel verweist auf das 1835 entstandene vierzeilige Gedicht «Wünschelrute» des Romantikers Joseph von Eichendorff: Schläft ein Lied in allen Dingen / Die da träumen fort und fort / Und die Welt hebt an zu singen / Triffst du nur das Zauberwort. Sartorius scheint das erwähnte Zauberwort zu kennen. Mit dem Filmer Jan Mühlethaler ist Sartorius zu unterschiedlichen Tageszeiten im Berner Alltag unterwegs und erschafft mit seinen beiden hölzernen Drumsticks rhythmische Klänge von Metall, Holz, Plastik, Stein und weiteren Materialien… Aber auch die scheinbar natürlichen Geräusche wie Stimmengewirr oder vorbeifahrende Autos werden aufgenommen. Die Klänge werden an ihren spezifischen Orten filmisch gesammelt. Eine Installation vereint die einzelnen Aufnahmen. Hier kann nun die Ganzheit der Welt in Teilaspekten wahrgenommen werden. Die Installation präsentiert die Bild- und Tonaufnahmen gleichzeitig auf drei Bildschirmen und sechs Lautsprechern im Loop. Die Bildeinstellungen und Takte greifen ineinander; durch die Überlagerung der drei parallel gezeigten Aufnahmen ergibt sich eine zufällige Klangkomposition, die durch die Präzision und das Können des Musikers zu einer akustischen Einheit verschmilzt. Zudem setzen sich die einzelnen Aufnahmen laufend neu zusammen, es kommt zu keinem Zeitpunkt zu einer Wiederholung, es ergibt sich nie dasselbe Stück.

Anja Seiler

Leichte Sprache

Leichte Sprache

Am Anfang spielt der Musiker mit seinen Drum-Sticks.
Er benutzt die Stadt als Trommel.
Vieles bringt er zum Klingen.
Zum Beispiel:
Eine Sitz-Bank,
ein Rohr,
einen Zaun
oder einen Wander-Weg-weiser.

Jan Mühle-thaler filmt alles.
Nun wird der Musiker zum Künstler.
Sartorius ent-wickelt eine Klang-Installation*
für Ausstellungen.
Dafür braucht er
3 Bild-Schirme und
6 Laut-Sprecher.
Auf den Bild-Schirmen laufen Filme gleich-zeitig.
Die Klänge dazu ergeben eine neue Kom-posi-tion.
Der Zufall spielt mit.
Nie hören wir das gleiche Stück.

*Installation
Eine Installation ist ein Kunst-Werk
in einem Raum.
Das Werk ist meist für diesen Raum gemacht.

Sara Smidt

Titel
Schläft ein Lied in allen Dingen
Künstler*in
Datierung
2013–2014
Technik
Video-/Sound-Installation
Creditline
Kunstmuseum Thun
Inventarnummer
6783
Bereich
Schlagwörter