Werner Hentzen
Schilf, 1970
Ein leichter Wind zieht durchs Schilf und lässt die Halme leicht schwanken. Es ist dieser kurze Augenblick mit leichter Unschärfe, den der Maler Werner Hentzen einzufangen versucht in einer See-landschaft. Als geübter Beobachter gibt er eine sehr atmosphärisch geprägte Ansicht mit vorherrschendem Farbton wieder. Das dunkel gehaltene Schilf im Wasser vorne kontrastiert mit den im Hintergrund verschwommenen Bäumen am anderen Ufer, die, wie der Himmel, von einem kräftigen Hellblau geprägt sind. Dabei dominiert der Himmel – er nimmt über die Hälfte des Bildes ein. In ihm ist die Sonne zu erahnen, denn Hentzen deutet sie nur an, indem er mit der grünen Farbe im Blau des Himmels modelliert. In Anlehnung an die Impressionisten sucht der Künstler seine Motive draussen in der Natur. Dabei findet er in seiner Wohngegend, der Heimat seiner Frau, unzählige An-reize. Seit 1945 weilt er mit der Familie in Hilterfingen am Thunersee. Ab den 1950er-Jahren beginnt er, sich intensiver mit der Landschaft auseinanderzusetzen. Dabei bildet sich seine Kunst ganz im Zeichen des spontanen Erlebens und der persönlichen Sicht heraus. Das Gemälde «Schilf» kommt als Schenkung des Künstlers im Anschluss an die private Jubiläumsausstellung in den Räumlichkeiten des Museums 1975 in die Sammlung.
Anja Seiler
Leichte Sprache
Der Künstler lebt am Thuner-See in Hilterfingen.
Dort findet er seine Motive in der Natur.
Sein spontanes Erleben wird zu Malerei.
Hier schwankt Schilf im Wind.
Un-scharfe Malerei zeigt uns die Bewegung.
Der Himmel nimmt die Hälfte vom Bild ein.
Sonne schillert im hellen Blau.
Auch das Wasser ist Blau.
Waage-rechte Pinsel-Striche deuten kleine Wellen an.
Ein schmaler Land-Streifen mit Bäumen trennt Wasser und Himmel.
Sara Smidt