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Julian Charrière
Panorama - Behind the Scenes, 2011

Wo liegt die Grenze zwischen Wirklichkeit und Schein? Julian Charrière hinterfragt in der Serie «Panorama» unsere Wahrnehmung und unsere ambivalente Vorstellung von Naturlandschaften. Im Video «Panorama – Behind the Scene» lässt er einen Blick auf seinen Arbeitsprozess zu. Für die Serie verwandelt er einen Erdhaufen auf einer Baustelle in Berlin in eine alpine Landschaft. Den Haufen bestäubt Charrière mit Mehl und kreiert hiermit schneebedeckte Gipfel. Im Hintergrund hört man die städtische Realität: Hundegebell und Strassenbahnlärm. Anschliessend hält Charrière die Szenerie fotografisch fest. Ohne Referenzpunkte erscheint uns der Haufen wie Bergmassive aus Schnee und Geröll. Die Verhältnisse, die aufzeigen, wie gross ein Objekt ist, fehlen, und die Betrachter*innen werden mit den Grenzen der eigenen eingeschränkten Wahrnehmung konfrontiert. Denn Bilder scheinen nicht immer das zu sein, was sie zeigen. Mit einfachen Mitteln hat Charrière der Überlagerung und den Widersprüchen zwischen Bildrealität und der Lebenswirklichkeit nachgespürt.

Anja Seiler

Leichte Sprache

Leichte Sprache

Wir sehen einen Erd-Haufen.
Es ist eine Bau-Stelle in Berlin.
Wir hören Vögel zwitschern.
Eine Strassen-Bahn lärmt.

Der Künstler gibt uns im Video
einen Ein-Blick in eine Ver-wandlung.
Er schüttet Mehl über den Haufen.
Nun wird der kleine Haufen
zu einem riesigen Gebirge mit Schnee.

Wir sind solche Bilder gewohnt
und denken:
Das sieht aus wie ein Schnee-Berg.
Also ist es ein Schnee-Berg.

Was ist Wirk-lich-keit?
Was ist Schein?

Titel
Panorama - Behind the Scenes
Künstler*in
Datierung
2011
Technik
Full HD Video 16:9, Farbe, Ton
Creditline
Kunstmuseum Thun
Inventarnummer
6902
Bereich
Schlagwörter