Beatrix Sitter-Liver
Ohne Titel, Serie Sternenspiele, 1997
Unendliche viele weisse Punkte erscheinen auf blauem Hintergrund. Handelt es sich etwa um die Milchstrasse? Der Titel eröffnet ein breites Feld an Assoziationen und Fragen: Worin das Spiel bestehen mag? Die Künstlerin Beatrix Sitter-Liver bezieht in ihrem Schaffensprozess ihren gesamten Körper mit ein: Die grossformatigen Papiere auf dem Boden auslegend, wirft sie mal ungezwungen und zufällig, mal behutsam und gezielt einzelne Punkte. Folglich sind es Zufall, System und Notwendigkeit, die der Arbeit und somit dem Spiel mit den Sternen zugrunde liegen. Es entstehen weite Räume und umgreifende Sphären, die an den unendlichen Kosmos erinnern. Eine experimentierfreudige und neugierige Haltung der Künstlerin durchläuft ihr gesamtes Oeuvre. Mit dieser Haltung versucht sie zur selben Zeit ihre eigene Perfektion herauszufordern: Absichtlich unkontrolliert nimmt sie ihre eigenen Bewegungen auf, überträgt diese auf Papier oder arbeitet mit beiden Händen gleichzeitig und synchronisiert.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Die Künstlerin spielt mit den Sternen.
Zu Beginn liegt ein grosses Blatt Papier auf dem Boden.
Ein schwarz-blauer Himmel entsteht.
Dann tanzt sie drum herum
und setzt Punkte.
Mal ist es Zufall,
mal ist es gewollt.
Ein Sternen-Himmel entsteht,
den es eigentlich nicht gibt.
Sara Smidt