Stefan Guggisberg
Ohne Titel, 2006
Im scheinbar luftleeren Raum ist eine kniende Person zu erkennen. Bis zu ihren Schultern ist der Körper fassbar, von den Schultern aufwärts jedoch wird die Gestalt abstrakt und verwandelt sich in eine unruhige Musterung. Das Gemälde entsteht nach dem ersten Studienjahr an der Hochschule für Grafik und Buchdruck in Leipzig. Für den Künstler Stefan Guggisberg eine Zeit, in der er den Wunsch nach Orientierung hegt. Wohin wird ihn seine künstlerische Ausdruckweise führen? Sinnbildlich dafür lässt sich in der vorliegenden Abbildung ein Rauschen von Gedanken erahnen. Handelt es sich gar um ein Selbstporträt des Malers? Im Verlauf des folgenden künstlerischen Schaffens von Guggisberg entstehen etliche Arbeiten, die ungreifbare und diffuse Welten aufzeigen. Trotz seines Umzugs nach Deutschland bleibt er seiner Heimatstadt verbunden und nimmt an der regionalen Ausstellung «Hofstettenstrasse» teil, wo sein Werk für die Sammlung des Museums erworben wird.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Der erste Blick:
Jemand zieht sich einen Pullover über den Kopf.
Der zweite Blick:
Unten kniet ein Mann.
Oben löst sich die Form auf
und steigt hinauf wie Rauch.
Eine Verwandlung.
Stefan Guggisberg kommt aus Thun
und lebt in Leipzig.