Peter Willen
Ohne Titel, 1982
Das grossformatige Gemälde strahlt eine Sogwirkung auf die Betrachtenden aus: Das Zusammenspiel von warmen und kalten Farbtönen eröffnet einen grenzenlosen Raum ohne Perspektive. Dieser Effekt entsteht dadurch, dass Peter Willen eine Zeichnung aus Tusche und Bleistift mit weisser Eitempera übermalt. Das Gemälde entsteht anfangs der 1980er-Jahren und zu einer Zeit, in der sich der Künstler einer arbeitsintensiven Auseinandersetzung stellt. Die vorherrschende Aufbruchstimmung der jüngeren Kunstschaffenden in Thun führt weiter zu einer starken Vernetzung innerhalb der Kunstszene. Zusammen bespielen sie die grosszügigen Räumlichkeiten der alten Mühle Thun und machen diesen zu ihrem Werkplatz. Auch der kommende Aufenthalt an der Kunstakademie Düsseldorf ab 1983 wird für den Künstler zu einer prägenden Phase. Sich in eine international wahrnehmbare Tradition einfügend, setzt Willen ab Mitte der 1980er-Jahren auf eine Reduktion seiner Eitemperagemälde auf Fläche und Farbe.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Auf den ersten Blick:
Eine farbig schimmernde Fläche.
Auf den zweiten Blick:
Eine Zeichnung taucht auf.
Eine Zeichnung aus Tusche und Blei-Stift.
Sie wurde übermalt
mit Ei-Tempera.
Das Bild wird so
zu einem endlosen Raum.
Es zieht unseren Blick in sich hinein.
Sara Smidt