Augustin Rebetez
ohne Titel, 2013
Auf weissem Hintergrund ist ein Mobile zu erkennen: Ein freihängendes Gebilde, welches sich bei leichtem Luftzug zu bewegen oder zu drehen beginnt. Innerhalb des Gemäldes entzieht sich Augustin Rebetez jedoch den gängigen Vorstellungen von Motiven, die bei Mobiles vorwiegend zur Unterhaltung von Kleinkindern eingesetzt werden. Viel eher lässt er menschliche Figuren an den Fäden hängen: Kopfüber oder rücklings baumeln die Gestalten und erscheinen leblos und der Situation vollends ausgeliefert. Mit dieser Geste überführt de Künstler die Szenerie auch in einen makabren Umstand. Die Narration fungiert bei Rebetez als zentraler Motor seines künstlerischen Arbeitens. Er arbeitet mit unterschiedlichen Medien, sei dies Fotografie, Video, Malerei und Installationen. Immer wieder kreiert der Künstler immersive, polymorphe Welten, die gespickt sind mit Symbolen, Referenzen und Absurditäten und bei der Betrachtung alle Sinne ansprechen.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
In der Mitte steht so etwas wie ein Baum.
Vor weissem Hinter-grund.
Bei den Wurzeln liegen Menschen.
Leb-los.
Aus dem Stamm ragen gerade Äste.
Daran hängen Mobiles.
Mobiles kennen wir als Spiel-zeug für Kinder.
Sie hängen in der Luft
Und bewegen sich immer ein bisschen.
Sie sind im Gleich-gewicht.
Doch hier ist alles aus dem Gleich-gewicht geraten.
An den Schnüren hängen Menschen.
Sie wirken leb-los.
Sara Smidt