Karim Noureldin
Ohne Titel, 1999
Horizontal verlaufend sind dünne und dicht aneinander gereihte Bleistiftlinien zu erkennen. Sie erzeugen eine räumliche Darstellung, die sich den Betrachtenden hin öffnet und diese damit mit einzuschliessen scheint. Boden und Decke bestehen aus weissen Aussparungen. Im Raum platziert ist eine rote Skulptur, welche auf den ersten Blick wie ein Möbelstück aussieht, dessen Funktion sich bei näherer Betrachtung jedoch entzieht. Die vorliegende Arbeit entsteht zu einer Zeit, in der der Künstler Karim Noureldin in New York lebt und arbeitet. Während seinem Aufenthalt in den USA entstehen strenge geometrisch angeordnete Rasterungen, die er mit weichen Handzeichnungen auflockert. In ihrer Darstellung erinnern sie an architektonische Modelle. Das tagebuchartige Zeichnen ist für Noureldin wesentlich. Der Künstler arbeitet in Werkgruppen und widmet sich somit über längere Zeiträume einem bestimmten Thema. Davon zeugen auch die Ankäufe des Kunstmuseum Thun aus der Einzelausstellung des Künstlers um 2000.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Die Zeichnung lädt ein:
Gehe in diesen Raum
und setze dich.
Zumindest in Gedanken.
Doch die rote Form ist kein Sofa.
Es ist eine Skulptur
mit geraden Linien.
Gerade Linien gibt es auch in New York.
Dort wohnt der Künstler.
Die Strassen haben keine Kurven.
Vielleicht regte diese Erfahrung den Künstler an?
Er machte viele ähnliche Bilder.
Eine ganze Serie entsteht.
Sara Smidt