Helene Pflugshaupt
ohne Titel, 1956
Für das Schulhaus Schönau wird Helene Pflugshaupt beauftragt, ein Wandgemälde zu erstellen. Das Setting, das die Thuner Künstlerin dafür wählt, greift auf die Umgebung zurück: Der in der linken oberen Bildhälfte angeordnete Baum mag auf eine Pausenplatzsituation verweisen. Daneben steht eine Frau, die sich, in deutlich kleinerem Massstab dargestellt, abseits der Hauptgruppe befindet. Im Vordergrund ist eine in pyramidenform angeordnete Kindergruppe zu sehen. Obwohl sie nahe beieinanderstehen, wenden sich die Mädchen und Knaben einander nicht zu, scheinen jeweils für sich in Gedanken versunken zu sein. Dieser Umstand mag dazu beitragen, dass das Gemälde eine stille und melancholische Stimmung ausstrahlt. Der Bildaufbau ist flächig und geometrisch und wird von einer kleinen Farbpalette mit vorwiegend Rot- und Blautönen begleitet. Dem künstlerischen Ausdruck von Pflugshaupt sind das Auslassen von Details sowie Menschendarstellungen mit wenigen Andeutungen von Gesichtszügen typisch.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Kinder stehen zusammen.
Es sieht aus wie eine Pyramide,
also eine Form wie ein Drei-eck.
Obwohl sie einander nah sind,
bleibt jedes Kind für sich.
In Gedanken versunken.
Wir sehen keine Gesichter.
Der Hinter-grund ist in Flächen geteilt.
Dort steht eine Frau.
Dahinter ist en Baum.
Wir sind also auf dem Pausen-platz.
Die Farben sind hell und freundlich:
Rot-töne, Weiss und Blau-grau.
Trotzdem wirkt die Stimmung eher bedrückt.
Sara Smidt