M.S. Bastian
Ohne Titel, 2001
Hier ist eine Menge los. Es wimmelt von unzähligen grossen und kleinen Figuren auf dieser Strassenkreuzung. Sie erinnert an den New Yorker Times Square. Wie dort flackern auch auf der fünffarbigen Serigrafie von M.S. Bastian riesige Leuchtreklamen von den Wänden der hohen Gebäude. Scheinwerfer beleuchten den belebten Himmel, dort schwirren neben Bienen, Flugzeugen auch Ufos umher. Das Œuvre von M.S. Bastian ist an einer schwer fassbaren Grenze zwischen Kunst und Comic-Kultur angesiedelt. Immer wieder tauchen in Bastians Werken bekannte Figuren aus der Comicwelt auf. So sind hier auf der linken Strassenseite eine weinende Betty Boop und ein maskierter Zorro mit Umhang und Hut auf den Werbetafeln zu entdecken. Rechts prahlt Hulk auf einem Plakat mit seiner Kraft und im Hintergrund erklimmt King Kong einen Wolkenkratzer. Der Anreiz, Comicfiguren in seine Arbeit einzubauen, entsteht bei Bastian anfangs der 1990er-Jahre, als er für ein Jahr in New York weilt und dort auch Comiczeichner traf. Für Bastian spiegelt die Trivialkultur unmittelbar die Zeit, es ist nicht nur ein Zitat oder eine Reminiszenz, sondern die pralle, lebendige Wirklichkeit.
Anja Seiler
Leichte Sprache
In dieser Stadt wimmelt es.
Wir sehen viele Figuren aus Comics.
Hinten auf dem Hoch-Haus klettert King Kong.
Vorne grinst der Hase Bugs Bunny.
Links fliegt Zorro auf einem Plakat.
Rechts prahlt Hulk mit seinen Muskeln.
Und im Himmel fliegen UFOs.
Der Künstler war Anfang der 1990er Jahre für ein Jahr in New York.
Dort traf er auch Comic-Zeichner.
Er erlebt diese Welt als lebendige Wirklich-keit.
Sara Smidt