Walter Vögeli
ohne Titel , 1965
Zwischen Bahnhof und Thuner Innenstadt steht das schlichte Gebäude der Berner Kantonalbank. Im Kontrast zur strengen Architektur steht die kreisrunde, verspielt abstrakte Wandplastik von Walter «Pips» Vögeli über dem Schriftzug der Bank. Die filigrane Eisenplastik zeigt ein Geflecht von ineinander gefügten Formen, die auf zwei Ebenen angeordnet sind und sich je nach Blickwinkel verändern. Zuweilen nehmen sie organische Züge an und immer wieder lassen sich konkrete Bilder erahnen. Durch den Abstand zwischen Wand und Plastik entsteht bei Sonneneinfall ein zusätzliches Schattenspiel. Das Kunstwerk realisiert der Berner Künstler im Rahmen eines Kunst-und-Bau-Wettbewerbs, der von der Kantonalbank ausgeschrieben wird. Es reiht sich in eine Serie von ähnlichen, abstrahierten und vielschichtigen Reliefarbeiten ein, die der Künstler seit den 1950er-Jahren realisiert. Später experimentiert Vögeli als einer der Ersten in der Schweiz mit Polyester.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Streng ist die Architektur.
Ver-spielt ist das Kunst-Werk an der Wand.
Formen werden in einem Kreis miteinander ver-flochten.
Sie sind abstrakt.
Das heisst:
Die Formen zeigen keine Dinge und Wesen, die wir kennen.
Dafür sehen wir etwas anderes:
– Die Formen ver-ändern sich,
wenn wir uns bewegen.
– Bei Sonne werfen die Formen interessante Schatten.