Peter Willen
ohne Titel, 1990
Grün, violett und rot: drei Gemälde mit je eigener, verhaltener Farbigkeit, die über die Mischung der drei Primärfarben entsteht. Dabei scheint es ihnen an Leuchtkraft zu fehlen, was wohl auf den Einsatz von Schwarzanteil schliessen lässt. Der Künstler Peter Willen beginnt Mitte der 1980er-Jahre mit dem bewussten Einsatz der Grundfarben Gelb, Blau und Rot. In dieser Zeit entstehen mehrere monochrome Farbfelder in Eitempera. Die Annahme einer homogenen Oberfläche jedoch wird bei genauerem Hinschauen verworfen: In Willens Werken sind feinste Nuancen wie leichte Verletzungen, selten auch Pinselstriche auf der Oberfläche zu erkennen. So trägt jedes Bild seinen eigenen Objektcharakter. Das zentrale Thema der Monochromie kommt auch in der Einzelausstellung Willens im Kunstmuseum Thun um 1993 zur Geltung: Mit dem Titel «Schichtwechsel» wird auf die bis zu zwanzigfache Schichtung von verschiedenen Farben verwiesen, die in sich komplex und aufgrund dessen unwiederholbar sind.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Dunkle Farben weichen zurück.
Sie wirken wie ein schwarzes Loch.
Hier will man fast in das violette Bild hinein-steigen
wie in einen Tunnel.
Die Bilder sind nicht einfach Grün, Violett und Rot.
Jedes Bild besteht aus vielen Farb-Schichten.
Bis zu 20 Schichten über-einander.
So ent-steht ein besonderes Spiel mit dem Licht.
Auch die Ränder sind bemalt.
So wird das Bild zu einem Objekt.
Sara Smidt