Mariann Grunder
o.T., 1946
In ihrem Aquarell im Hochformat gestaltet Mariann Grunder ein mit grossen Steinen bestücktes Bachbett mitten im Wald. Sie verwendet eine impressionistische Darstellung, welche die durch das Laub der Bäume fallenden Sonnenstrahlen gekonnt umsetzt. Die Zeichnung ist signiert und datiert mit 1946. Es ist das Jahr, in dem Grunder ihr Lehrerinnenpatent abschliesst. Im Lehrerinnenseminar hat sie Zeichenunterricht bei einem Lehrer, der selbst Schüler von Victor Surbek war. Er bringt ihr die Malerei näher, und so eignet sie sich eine spätimpressionistische Manier an. Das Blatt zeigt auch ein Aquarell auf der Rückseite: wiederum eine Landschaftsdarstellung, diesmal im Querformat. Von einer Strasse aus schweift der Blick auf einen Fluss, der von Feldern und Wäldern umgeben ist. Über den breiten Fluss führt eine Brücke, einem Aquädukt gleichend. Wahrscheinlich stammt die Zeichnung aus der gleichen Zeit, wie die auf der Vorderseite, obwohl sie flächiger ausgearbeitet ist. Grunder, die ab den 1950er-Jahren in der Malerei keine Perspektive mehr für sich sieht, wendet sich ab 1954 der Steinbildhauerei zu. Das Blatt kommt 2020 als Schenkung in die Sammlung.
Anja Seiler
Leichte Sprache
Das Blatt ist auf zwei Seiten bemalt,
vorne und hinten.
Es sind zwei Aquarelle
und zwei Land-schaften.
Auf dem Hoch-Format fliesst ein Bach durch den Wald.
Es scheint steil.
Wir sehen Steine, Bäume und Pflanzen.
Die Künstlerin spielt mit dem Licht der Sonne.
Auf dem Quer-Format fliesst ein breiter Fluss
durch eine sanfte Land-schaft.
Hier flimmert die Sommer-Sonne.
Der Stil ist impressionistisch.
Impression ist Latein
und bedeutet Eindruck.
Impressionisten malen ihren Eindruck von einem Moment.
Es geht um Stimmung.
Farben erzeugen Stimmung.
Oft ist alles etwas unscharf.
Auch das erzeugt Stimmung.
Der Stil kommt aus Frank-reich
Sara Smidt