Erich Müller
Nashorn, 1951
Wie ein Götzenbild erscheint das aus Granit gehauene und auf einem Sockel stehende Nashorn. Es steht auf dem Pausenplatz der Primarschule Schönau, nachdem es zuvor 1955 in der Ausstellung «junger Berner Künstler» in der Kunsthalle Bern gezeigt wurde. Schon früh hegt der Künstler Erich Müller in seinem Schaffen ein besonderes Interesse für Tiere, das seine angefangene, jedoch nicht abgeschlossene Präparatorenlehre noch verstärkt hat. Die Lehre erlaubt es dem Künstler, sich intensiv mit der Anatomie der Tierwelt zu beschäftigen und deren Stofflichkeit zu erforschen. So steht im Zentrum seines Schaffens die Faszination für Tiermotive, welche in prägnanten, beinahe mystisch anmutenden Skulpturen ihren Ausdruck findet. Es geht Müller dabei nicht um die naturwissenschaftlich korrekte Abbildung. Demnach lässt auch das vorliegende Werk in seiner symbolischen Ausgestaltung an eine Urform des Nashorns denken. Nachdem sich Müller zu Beginn seiner künstlerischen Karriere mehrheitlich den Plastiken widmet, verschreibt er sich ab 1964 gänzlich der Malerei.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Das Nashorn aus Granit steht auf einem Pausen-Platz.
Der Künstler interessierte sich früh für Tiere.
Er machte eine Lehre als Präparator.
Das heisst:
Er gestaltete tote Tiere, die wie echt aussahen.
Doch das Nashorn sieht nicht echt aus.
Wichtiger ist sein Wesen.