Otto Tschumi
Minnesänger von Strättligen, Schiffskanal, Strandbad
, 1958
Von den zwei eingeladenen Künstlern wählt die Kunstkommission der Stadt Thun den Surrealisten Otto Tschumi für die Wandgestaltung des Treppenhauses der Primarschule Dürrenast aus. Das Haus selbst wird 1905 erbaut und in den 1950er-Jahren mit einem Neubau erweitert. Für Tschumi ist es die grösste Fläche, die ihm bisher zur Verfügung gestanden hat. Die vorliegende Architektur miteinbeziehend, verbindet er historische Elemente, die sich auf die ehemalige Gemeinde Strättligen beziehen mit zeitgenössischen Motiven. So sind im Eingangsbereich unter anderem das Wappen der Freiherren von Strättligen oder die schematisierte Figur des Minnesängers Heinrich von Strättligen zu erkennen, gefolgt von einem Raddampfer mit kleinem Segelschiff an der gegenüberliegenden Wand – Motive, die Tschumi seit den 1940er-Jahren wiederholt behandelt. Zuoberst werden mit geometrischen Formen zwei Gebäude angedeutet, mit welchen er sich auf die Gegenwart beruft: Ein Hotel sowie das Thuner Strandbad mit badenden Figuren. Das Nebeneinander von amorphen Figuren und geometrischen Linien ist für den Berner Künstler typisch.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Auf der linken Seite steht ein Text:
Gleich
dem der
hinaus geht
und
alles
ver-lässt.
Das Werk hängt im Lehrer-zimmer
in der Primar-schule Neu-feld.
Der Text passt zur Schule.
Jedes Jahr ver-lassen Menschen die Schule.
Sie gehen hinaus
und fangen ein neues Leben an.
Das mittlere Bild zeigt Bewegung.
Aus schwarzen Flächen tropfen Striche.
Im Hinter-grund leuchtet Rot.
Der Künstler nennt das Gemälde Liebes-brief.
Es ist Teil von einer Reihe von Bildern.
Abstrakt*
Ein abstraktes Bild zeigt nur Farben und Formen.
Wir erkennen nichts von der sicht-baren Welt.
Alles ist Fantasie.
Sara Smidt