Ernst Schneider
Liegende, 1968
Ganz in ihr Buch vertieft, liegt das junge Mädchen auf dem Bauch und stützt mit der Hand ihr Kinn ab. Die Beine sind übereinander gekreuzt, die Füsse in der Luft baumelnd. Sie ist voll in der Geschichte des Buches versunken, die Aussenwelt scheint vergessen. Der Künstler Ernst Schneider erstellt nach seiner Weiterbildung an den Kunstgewerbeschulen Zürich und Bern als Keramiker Plastiken aus Ton, die er ohne Glasur brennt – sogenannter Terracotta. Die Figuren mit oft massigen Körpern und besonderer Patina werden mehrmals an Weihnachtsausstellungen im Kunstmuseum Thun ausgestellt. Ausserdem ist er 1964 mit Künstlern wie Werner Engel, Fred Hopf oder Etienne Clare in der Ausstellung «Thuner Kunst im 20. Jahrhundert» im Thunerhof präsent. Zu seinem Hauptthema gehören Frauendarstellungen, denen er später auch in grossformatigen figürlichen Zeichnungen mit Bleistift und Kugelschreiber Ausdruck verleiht. Daneben sind Darstellungen von Tieren, insbesondere von Vögeln, auffindbar.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Ein junges Mädchen liest im Liegen.
Die Szene wirkt leicht.
Doch der Körper ist schwer.
Die Hand ist über-gross.
Das Material ist Terra-cotta.
Das ist gebrannter Ton, ohne Glasur.
Der Künstler ist gelernter Kera-mi-ker.
Er studierte in Zürich und Bern.
Sara Smidt