Paul Klee
Künstlicher Fels, 1927
Aus dunklem Grund leuchten Flächen in feinen geometrischen Linienstrukturen in einem sanften Rotton hervor. Die Strukturen sind vielfältig: Sie erinnern an Mauern und Ornamente, sie sind getupft oder in parallelen Linien schraffiert. Durch die unterschiedlichen Strukturen wirkt die Komposition räumlich – wie ein Felsen mit abgewinkelten Flächen. In seiner Lehrtätigkeit am Bauhaus in Weimar und Dessau in den Jahren 1921 bis 1931 unterrichtet Paul Klee Stereo- und Planimetrie. Er setzt sich intensiv mit den Möglichkeiten der räumlichen Gestaltung auf der zweidimensionalen Fläche auseinander. 1927 bis 1930 unterrichtet Klee auch die Gestaltungslehre der Webereiklasse am Bauhaus. Es ist kein Zufall, dass sein «Künstlicher Fels» an ein gewobenes Textil oder an gezeichnete Vorlagen für Webereien erinnert. Im Titel verbindet der Künstler zudem zwei entgegengesetzte Aspekte: Der Fels als Teil der Natur und der in diesem Bild durch die Hand des Malers künstlich entstandene Fels.
Dominik Imhof
Leichte Sprache
Paul Klee zeichnet rote Linien, ganz viele.
Sie leuchten auf dem schwarzen Grund.
Sie werden zu Mauern oder Mustern.
Eine künstliche Struktur.
Die Mitte zieht uns an.
Sie wirkt wie ein Gang in eine Höhle.
Ein eigen-artiger Raum entsteht.
Wie ein grosser Fels.
Der Titel passt zum Bild:
Künstlicher Fels.
Sara Smidt