Serge Brignoni
Komposition, 1961
Verschiedene Farbflächen, runde wie eckige sowie schwarz umrandete Formen fügt Serge Brignoni in diesem Gemälde zu einer Komposition zusammen. Für ihn ergibt die Summe aller Farben ein Bild, es müsse nur gut überlegt sein. Serge Brignoni lebt ab 1923 für fast zwanzig Jahre in Paris. In der Seinestadt findet er Zugang zu den Surrealisten, lernt Picasso und Giacometti kennen. Der Maler findet vor dem Hintergrund vorherrschender Strömungen zu seiner eigenen, vielseitigen Ausdrucksform, doch nie verschreibt er sich den surrealistischen Richtlinien. Er kreiert in dieser Zeit seinen eigenen Stil mit vieldeutigen pflanzlichen und anthropomorphen Formen, die er in reich strukturierte, farbige Räume einbindet. In seinen Malereien scheint der Künstler sämtliche Stufen der Evolution zu durchgehen: von einzelligen Organismen über Pflanzen, Tiere bis zu den Menschen. Doch geben sich solche Gegenstandsmotive nur verschleiert zu erkennen, es sind nur Andeutungen. Seine Motive lassen sich durch Interpretation zwar einkreisen, aber nie endgültig bestimmen. Brignoni gehört heute zu den Wegbereitern der Modernen Kunst in der Schweiz. Dieses Gemälde wird 1961 im Anschluss an die Ausstellung «Surrealismus» im Kunstmuseum Thun erworben.
Anja Seiler
Leichte Sprache
Sind es Pflanzen, Tiere oder Menschen?
Die Formen sind mal rund und mal eckig.
Sie sind schwarz umrandet.
Alles spielt sich vor farbigen Flächen ab.
Es bleibt rätsel-haft.
Der Stil ist sur-realistisch.
Das bedeutet:
Wir erkennen Formen.
Aber die ganze Zusammen-stellung gibt es so nicht.
Sie ist ausgedacht.
Also sur-real.
Ein bisschen wie in einem Traum.
Der Künstler lebte lange in Paris.
Er bekam Anregungen von der Kunst dort.
Sara Smidt