Hanswalter Graf
KMT (Kunstmuseum Thun), 2002
Vor dem Thunerhof, in dem sich auch das Kunstmuseum Thun befindet, präsentiert sich ein verglaster Kasten auf einer sechs Meter hohen Metallstange. Im Rahmen der Renovierung und Erweiterung des Museums bekommt Hanswalter Graf von der Stadt einen Direktauftrag. Der Thuner Künstler überträgt mit den Buchstaben KMT das Kürzel des Museums in ein kinetisches Objekt: Elektronisch gesteuert folgt ein roter Lichtpunkt den Linien der drei übereinanderliegenden Lettern, während sich der Kasten um die eigene Achse dreht (die Drehung um die eigene Achse ist heute altersbedingt nicht mehr möglich). Mit der Bewegung und dem Spiel mit Licht lehnt sich das Werk an die Funktion einer Werbetafel an, welcher es sich gleichzeitig immer wieder entzieht. Das Durchbuchstabieren der Lettern durch die Fahrt des roten Leuchtpunktes entlang der Linien dauert je nach Einstellung von zwei Minuten bis zu zwei Monate. Die Rotation der Tafel bewirkte ursprünglich, dass die heranschreitenden Besucherinnen und Besucher abwechselnd die Vorderseite oder die leere Rückseite zu sehen bekommen. Mit den kaum leserlichen Lettern entzieht sich die Tafel der Lesbarkeit. Mit leichter Ironie übt das Grafsche «Antikommunikationssystem» Kritik an einer kommunikationsüberladenen Zeit.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Auf den ersten Blick sehen wir nur Linien.
Ein roter Punkt folgt den Linien.
So werden 3 Buch-staben nach-gezeichnet.
Doch so lange schaut niemand auf den Punkt.
Die Bedeutung bleibt verborgen,
wie vieles in unserer Kommunikation.
Wir verraten es.
Es sind die Buch-staben KMT.
Sie stehen für das
Kunst
Museum
Thun.
Die Tafel steht vor dem Eingang vom Kunst-Museum
Im Thuner-Hof.
Sara Smidt