Bendicht Friedli
Kleine Stiefmütterchen, 1988
In einer kleinen Vase drängen sich fünf Gartenstiefmütterchen dicht aneinander. Ihre voluminösen bunten Blüten heben sich vor dem schwarzen Hintergrund ab. Jede Blüte verfügt über eine andere Farbe. Die weisse, schlichte Vase steht in der Ecke eines blauen Tisches auf grünem Untergrund. Das Motiv der Veilchengewächse, zu denen die Stiefmütterchen gehören, kommt im Werk von Bendicht Friedli immer wieder vor. Im Gegensatz zu seinen Landschaften malt Friedli die Blumen öfters nach der Natur. In seinem grossen Garten in Unterseen blühen sie und so hat er meistens Blumen im Haus. Er stellt die Blumenarrangements in unterschiedlichen Vasen neben die Staffelei. Dabei konzentriert er sich oft auf die Blüten. Diese sind für den Maler ein wunderbarer Ausgangs-punkt, denn deren Eigenfarben sind für ihn befreiend, sie vermögen das Auge zu lehren, Farben und Farbklänge ganz neu zu sehen. Die kleine Malerei kommt über das Vermächtnis von Ilselore Preis zum Förderverein des Kunstmuseum Thun, der es 1997 an das Kunstmuseum übergibt.
Anja Seiler
Leichte Sprache
Wir sehen Stiefmütterchen in einer Vase.
Der Künstler holt die Blumen aus seinem Garten in Unterseen.
Die natürlichen Farben lehren den Künstler ein neues Sehen.
Es entstehen Farb-Klänge.
Bendicht Friedli empfindet sie als befreiend.
Der Künstler komponiert dazu den Hinter-grund.
Die Vase steht auf einer blauen Tisch-Ecke.
Der Boden ist grün.
Hinter dem Strauss ist es schwarz.
So ist der Farben-Klang besonders kräftig.
Sara Smidt