Trudy Schlatter
Intimité, o.D.
An einem heissen Sommertag kommen sich zwei Personen im abgedunkelten Zimmer näher. Sie trägt ein kurzes, helles Kleid und steht mit leicht gespreizten Beinen am rechten Bildrand, wo sie sich möglicherweise an die Wand stützt. Sie hat schmale Schultern und einen zarten Hals. Wohl zum Kuss dreht sie ihren Kopf ins verlorene Profil hin zur zweiten Person. Diese bleibt als schwarzer Schatten völlig unbekannt. Markant jedoch umfassen lange, feingliedrige Finger die Taille der Begehrten. Zeigt die Szene eine geheime, gar verbotene Liebschaft? Die Luft scheint zu flimmern. Die Silhouetten der Liebenden spielen verführerisch mit Hell-Dunkel-Kontrasten. Grelles Licht dringt durch die schmalen Ritzen der geschlossenen Jalousien im Hintergrund. Durch die horizontalen Linien des leer belassenen, weissen Papiers verleiht Trudy Schlatter den verschiedenen Grauflächen dieser hochformatigen Bleistiftzeichnung einen besonders spannungsvollen Charakter. Das Medium der Zeichnung ist in Schlatters Werk der Malerei gleichbedeutend.
Laura Bohnenblust
Leichte Sprache
Die Jalousien im Hinter-Grund sind bereits geschlossen.
Tages-Licht schimmert durch.
Es beleuchtet eine junge Frau.
Ihr weisses kurzes Hemdchen ist besonders hell.
Dahinter steht eine dunkle, zweite Person.
Sie wirkt wie ein Schatten.
Kein Gesicht ist erkennbar.
Doch die rechte Hand greift um die Taille der schlanken Frau.
Diese Geste betont die Spannung auf dem Bild.
Hell und Dunkel bilden Kontraste.
The air seems to flicker.
Das erreicht die Künstlerin durch die Art ihrer Striche
mit dem Blei-Stift.
Sara Smidt