Balthasar Burkhard; Niele Toroni
Intervention / Des emprintes de pinceau No 50 répétées à intervalles réguliers de 30 cm
, 1986
Aufgrund eines Erweiterungsbaus des Gymnasiums in den 1980er-Jahren, werden Balthasar Burkhard und Niele Toroni eingeladen, ein Kunst-und-Bau-Projekt zu entwickeln. Die Künstler hatten bereits Erfahrung in der Zusammenarbeit und Burkhard fotografiert zu dieser Zeit für das Architekturbüro Atelier 5, das den Bau durchführt. Dass sie bereits früh in die Gestaltung des Gebäudes involviert werden, ermöglicht ihnen klare Bezüge zur Betonarchitektur. Burkhard, der gerade zu dieser Zeit die Fotografie als Teil der bestehenden Architektur erkennt, entwickelt raumhohe Schwarzweissfotografien von Menschenbeinen, die wie Säulen erscheinen. Sie wechseln sich mit Toronis Muster von roten Pinselabdrücken ab. Bereits seit den 1960er-Jahren arbeitet jener mit demselben Prinzip. Torini trägt Abdrücke eines 50 Millimeter breiten Pinsels in wiederkehrenden Abständen auf vorwiegend weisse Bildflächen auf. Diese Werke funktionieren ohne Bedeutungsebene. Die Arbeiten der Künstler sind im ganzen Gebäude verteilt, u.a. in der Cafeteria, im Werkhaus oder im Verwaltungsgebäude.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Die Beine wirken wie Säulen.
Sie sind grau wie der Beton.
Es sind Fotografien von Balthasar Burkhard.
Sie passen zur Architektur der Schule.
Die Fotos wechseln sich mit Bildern ab.
Es ist nur rote Farbe.
Der Maler Niele Toroni druckt sie auf weissen Grund.
Immer mit dem gleichen Pinsel.
Immer in 30 cm Abstand.
Seit Jahren gleich.
Er will keine Gefühle erzeugen.
Er will keine Bot-schaft vermitteln.
Es ist nur gedruckte rote Farbe.
Sara Smidt